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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 210

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
210 X. Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederaufrichtung des Deutschen Kaisertums § 137. Die Schleswig-Holsteinische Frage. * wtg Hoisteüls^ Dieselbe reicht in ihren Anfängen bis in das 15. Jahrhundert gegen ' zurück. Im Jahre 1460 erwählten die schleswiq-holsteinischen Stände Dänemark 1848: " , , ' 1 ' ° ' 1 den - damaligen König Christian I. von Dänemark aus dem Hanse Oldenburg zu ihrem Herzog, nachdem durch Vertrag festgesetzt worden a. Vertrag von war, 1) daß die Herzogtümer selbständige Staaten sein und immer mit einander verbunden bleiben sollten (up ewig ungedeelt), und 2) daß nur der Mannesstamm des oldenburgischen Hauses zur Erbfolge berechtigt sein sollte. Nahezu 400 Jahre blieben die den Herzogtümern zugesicherten Rechte unangetastet. 1846 aber machte, wie schon § 132, Abs. 8 erzählt wurde, Christian Viii. dnrch seinen „offenen Brief" den Versuch, die im dänischen Königreiche gültige weibliche Thronfolge auch auf Schleswig-Holstein auszudehnen, wo das Haus Souderburg-Augusteüburg, eine herzogliche Nebenlinie der dänischen Königsfamilie, erbberechtigt war. Betrages du?ch 3toei Jahre später, 1848, beabsichtigte Friedrich Vii., Sohn und i846äunb ms Nachfolger Christians Viii., eine weitere Verletzung des Vertrages von 1460. Er wollte durch Erlaß einer neuen Verfassung Schleswig von Holstein losreißen und der dänischen Monarchie einverleiben. (Holstein war Bestandteil des Deutschen Bundes, Schleswig nicht.) Die Kundgebung dieses Vorhabens rief in den Herzogtümern eine tiefgehende deutsch nationale Bewegung hervor. Entschlossene und vom Vertrauen des Volkes getragene Männer richteten eine provisorische Landesregierung ein, erstrebten die Aufnahme Schleswigs in den Deutschen Bund und eröffneten, indem sie auf die Hilfe deutscher Streitkräfte rechneten, den Kamps für ihre Unabhängigkeit und ihre historischen Rechte. Friedrich c^Emrmken Wilhelm Iv. und der Deutsche Bund nahmen sich der Be-Truppe^iil^die drängten an. Unter der Führung des preußischen Generals Wrangel rückten im April 1848 preußische und Bundestruppen in die Herzogtümer ein, schlugen die Dänen bei Schleswig und anderen Orten und drangen im raschen Siegeslauf bis nach Jütland vor. Nun aber nahmen die auswärtigen Mächte: England, Schweden und insbesondere Rußland, dessen Zar Nikolaus I. in dem Kampfe der Schleswig-Holsteiner nur eine revolutionäre Schilderhebung erblickte, eine bedrohliche Haltung ein. Da Friedrich Wilhelm Iv. die Verwicklungen mit denselben scheute und in Ermanglung einer leistungsfähigen Flotte den Handel der Ostseestädte nicht vor schweren Schädigungen bewahren konnte, so willigte er in den Abschluß des 7 monat-stand^dmalmö^en Waffenstillstandes von Malmö in Südschweden August 1848. (26. August 1848), kraft deffen die Herzogtümer geräumt und von

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 211

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 137. Die Schleswig-Holsteinische Frage. 211 einer von Preußen und Dänemark gemeinschaftlich einzusetzenden Kommission verwaltet werden sollten. 2. Gestützt auf seine Schutzmächte, kündigte Dänemark im Früh- nrofgn|ar®g|§5 jahr 1.849 den Waffenstillstand. Die Feindseligkeiten begannen von gegen Dänemark neuem. Wiederum fand der Hilferuf der Schleswig-Holsteiner lebhaften Widerhall in allen deutschen Herzen. Preußen, Hannoveraner, Sachsen, Bayern, Württemberger rückten in Schleswig ein, siegten im April bei Eckernförde, Düppel (wo sich der bayerische Oberstleutnant von der Tann Lorbeeren erwarb), Kolding und drangen später bis an die Wälle der Festung Fridericia vor. Nun aber trat eine Lähmung in der Kriegsführung ein. Die revolutionären Erhebungen in Deutschland (§ 134, 2), die Begünstigung Dänemarks durch England und Rußland erregten in Friedrich Wilhelm Iv. Besorgnisse. Jnfolgedeffen kam es im Juli 1849 zum Waffenstillstand und ein Jahr darauf, Juli 1850, zum Frieden zwischen Dänemark und Preußen. Schleswig blieb von Holstein getrennt und dem König von Dänemark die Bewältigung des Widerstandes in Schleswig-Holstein überlassen. 3. Allein die Herzogtümer fügten sich noch nicht in die durch den Frieden geschaffene Lage. Wenn auch von Deutschland verlassen, so setzten sie den Kampf für ihre Freiheit und ihre Rechte mit eigenen Kräften fort. Bald zeigte sich die Unzulänglichkeit ihrer Streitmacht. Sie erlitten eine Niederlage nach der anderen und sahen sich endlich (1851) durch die Einwirkungen des deutschen Bundestages und namentlich Österreichs zur Einstellung der Feindseligkeiten gezwungen. Im Mai 1852 bestimmten die fünf Großmächte, denen die Erhaltung der dänischen Gesamtmonarchie im Interesse Europas gelegen schien, durch das Londoner Protokoll, daß Christian von Sonder-bnrg-Glücksburg, das Haupt einer jüngeren Nebenlinie des oldenburgischeu Hauses, Erbe und Nachfolger des kinderlosen Friedrich Vii. in Dänemark und in den Herzogtümern sein sollte, nachdem Christian August von Augusten bürg gegen eine Abfindungssumme seinen zweifellos berechtigten Ansprüchen auf Schleswig-Holstein entsagt und nachdem Dänemark das Versprechen gegeben hatte, Schleswig dem dänischen Staate nicht einzuverleiben. 4. Nun begann für Schleswig eine schwere Reit. Das Absehen Maßregeln zur . r cn c r • r, , i ■ r v- Unterdrückung der Kopenhagener Regierung war daraus gerichtet, dem danychendcs Deutschtums. Wesen in Verwaltung und Rechtspflege, Kirche und Schule zum Siege zu verhelfen. Dänische Beamte arbeiteten mit leidenschaftlichem Eiser an der Beseitigung all der Einrichtungen, welche ans der Väter Zeit stammten; dänische Pfarrer und Lehrer, die in großer Zahl eingestellt wurden, forgten dafür, daß die deutsche Muttersprache verdrängt und die Erinnerung des heranwachsenden Geschlechtes an die 14*

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 212

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Die dänische Gesamtstaatsverfassung von 1863: a. Aufregung i Deutschland. b. Bundes-erekution Dez. 1863. Stellung von Österreich und Preußen. 212 X. Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederaufrichtung des Deutschen Kaisertums. Vergangenheit abgeschwächt werde. Jede Regung des deutschen Nationalbewußtseins sollte schon im Keime erstickt, jedes Band, äußeres, wie inneres, zerrissen werden, welches die Schleswigs an die „stammverwandten Volker des Südens" knüpfte. Allein weder die Anordnungen der Verwaltungsbehörden noch das über das Land zerstreute dänische Militär vermochten den beachsichtigten Umschwung in der Bevölkerung herbeizuführen. Vielmehr erstarkte unter dem Druck und unter den Verfolgungen der deutsche Sinn, hoffte man immer mehr aus die Zeit der Befreiung. Und sie kam. 5. Im Jahre 1863 kündigte Friedrich Vii. im vollsten Wider- spruch mit dem Londoner Vertrag von 1852 die bevorstehende Einverleibung Schleswigs in den dänischen Staat an. Aber noch ehe er die von ihm entworfene Gesamtstaatsverfassung unterzeichnet hatte, starb er (November 1863) und Christian Ix. von Sonderburg- Glücksburg, der „Protokollprinz", bestieg den dänischen Thron. Dieser nun bestätigte, gedrängt durch den erregten Volkswillen, die neue Verfassung und gab dadurch deu Anstoß zur endgültigen Lösung der Schleswig-Holsteinischen Frage. Das Vorgehen Christians Ix. versetzte alle Kreise der deutschen Bevölkerung in große Aufregung, die iu der Preffe, in Volksversammlungen und in den Kundgebungen der Volksvertretungen zum Ausdruck kam. Wie zerfahren auch sonst die Verhältnisse in Deutschland waren und wie entgegengesetzt die Gesinnungen und Bestrebungen, im Hinblick aus Schleswig-Holstein herrschte ein Gefühl und eine Hoffnung: Entrüstung über den vollzogenen Gewaltakt, über die Unterdrückung des Deutschtums, sowie die Hoffnung aus Befreiung der Herzogtümer. Die Sympathien des Volkes in Nord und Süd wandten sich Friedrich von Augustenburg zu, den man nach dem Erlöschen der älteren Linie des dänischen Königshauses zur Succession in den Herzogtümern berechtigt hielt; auch die Regierungen der deutschen Mittel- und Kleinstaaten, besonders Bayern, waren geneigt, den Augnstenburger anzuerkennen und ihm Unterstützung zu gewähren. Aus Betreiben der beiden Großmächte beschloß der Bundestag zur Wahrung der Rechte Holsteins die Exekution gegen Dänemark. Noch im Dezember 1863 rückten die Exekutionstruppen (Hannoveraner und Sachsen) über die Elbe, um Lanenbnrg und Holstein zu besetzen. Die Dänen zogen sich zurück und überließen das Land südlich der Eider den Bnndestrnppen. Gleichzeitig erschien Friedrich von Augustenburg, der den von seinem Vater ausgesprochenen Verzicht als für sich unverbindlich erklärt hatte, in Holstein, wurde mit Begeisterung empfangen und von einer großen Volksversammlung zum Herzog ausgerufen. 6 Aber der schwierigere Teil der Aufgabe harrte noch der Lösung. Der scharfsinnige und weitblickende preußische Minister-

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 267

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 147. Maximilian Ii. 1848—1864. 267 der edle Monarch die Aufmerksamkeit weiter Kreise auch außerhalb Bayerns auf sich lenkte. 3. Nun werde noch der Stellung gedacht, die Maximilian Ii. Maamans n. den deutschen Fragen gegenüber einnahm. Gleich nach seiner Thron- ^ 6g"abgee^'*en Besteigung regte die Schleswig - holsteinische Frage die Gemüter der Deutschen auf. Friedrich Vii. von Dänemark machte 1848 den Versuch, Schleswig von Holstein loszureißen und dem dänischen Staate einzuverleiben. Maximilian war, wie alle national gesinnten Kreise Deutschlands, über dieses Vorgehen entrüstet und nahm sich mit Wärme der Bedrängten an. Bayerische Bataillone rückten neben anderen Bundestruppen in Schleswig ein und kämpften tapfer für das Recht und die Freiheit der nördlichen Brüder (Erstürmung der Düppeler Schanzen, wobei sich der bayerische Oberstleutnant v. d. Tann Verdienste erwarb; § 137, 1 und 2). — Die Einmischung des Auslandes verhinderte die Ausnutzung der Siege und damit die Aufnahme Schleswigs in den Deutschen Bund, sowie die Anerkennung des Erbrechtes des Augusteuburgers in den Herzogtümern. Das Londoner Protokoll von 1852 bestimmte, daß die Herrschaft in Schleswig-Holstein nach dem Tode Friedrichs Vii. nicht ans das deutsche Haus Augustenbnrg, sondern auf die Linie Sonderburg-Glücksburg übergehen folle (§ 137, 3). Maximilian beklagte diesen Ausgang und verweigerte die Unterschrift des Protokolls. In den inneren Angelegenheiten des Bundes vertrat der König zunächst den Zusammenschluß der deutschen Mittelstaaten gegenüber den beiden Großmächten („Triasidee"), in der Folge den Standpunkt der Großdeutschen. Daher bekämpfte er an der Seite Österreichs im Jahre 1850 die von Friedrich Wilhelm Iv. ins Leben gerufene Union, welche die Errichtung eines Bundesstaates unter Preußens Führung erstrebte (§ 134, 3) und unterstützte damals, wie auch 1863 (Fürstenkongreß zu Frankfurt), Österreichs Bemühungen um Reform des Bundes. 1863 tauchte dieschleswig-holsteiuischefrage wieder auf. Die von Christian Ix. bestätigte neue dänische Gesamtstaatsverfaffung sprach die Einverleibung Schleswigs in den dänischen Staat aus (§ 137, 5). Abermals erwachte in Maximilian Ii. die lebhafteste Sympathie für die in ihren heiligsten Gütern bedrohten deutschen Stämme. Er wirkte nach Kräften für die Anerkennung Friedrichs von Augusteuburg, wollte, daß der Deutsche Bund die endgültige Regelung der vielumstrittenen Angelegenheit in die Hand nehme und kehrte, um erfolgreicher für die Interessen der Elbherzogtümer eintreten zu können, mitten im Winter aus Rom, wo er Wiederherstellung seiner geschwächten Gesundheit gesucht hatte, nach München zurück. Er sollte den Ausgang des Dänischen Krieges nicht mehr erleben. Unerwartet

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 213

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 137. Die Schleswig-Holsteinische Frage. 213 Präsident Otto von Bismarck trat in einen Gegensatz zu der bei den deutschen Mittel- und Kleinstaaten und dem Volke herrschenden Anf-sassuug der strittigen Angelegenheit. Er hielt fest an der Rechtsverbindlichkeit des Londoner Protokolls vom Jahre 1852, das den Vertragsmächten die Befugnis zur Einmischung einräumte, erklärte, daß eine Verletzung desselben möglicherweise einen europäischen Krieg heraufbeschwöre, und war gesonnen, bei den weiteren Verhandlungen nicht die Erbfolge-, sondern die Verfassung sfr age in den Vordergrund treten zu lassen. Es gelang ihm, Österreich für seine Auffassung zu gewinnen. Am 16. Januar 1864 kamen Preußen und Österreich unbekümmert um die Haltung des Bundestages überein, an Dänemark folgendes Ultimatum (v. ultimus, der äußerste, letzte, also letzte Erklärung) zu richten: die Verfassung vom November 1863 zurückzunehmen, sonst erfolge der Abbruch der diplomatischen Beziehungen und die Besetzung Schleswigs durch österreichisch-preußische Truppen. Die Forderung der beiden Großmächte wurde abgelehnt; die deutschen Einheitskriege begannen. 7. Am 1. Februar 1864 überschritt das Heer der Verbündeten ^marsch b« die Eider (Grenzfluß zwischen Holstein und Schleswig): die Öfter- ^Amin reicher unter General Gablenz, die Preußen unter dem Prinzen Februar ism. Friedrich Karl (dem Neffen Wilhelms I.), beide unter dem Oberbefehl des achtzigjährigen Feldmarschalls Wrangel. Nach dem von dem genialen preußischen Generalstabschef v. Moltke entworfenen Plan sollte, da die Inseln und Kopenhagen mangels einer ausreichenden Flotte unzugänglich seien, die Vernichtung des dänischen Heeres ins Auge gefaßt und diese durch einen Angriff der Österreicher auf das Dauewerk (eine von der Stadt Schleswig am Ende des Schleibusens nach Westen und Osten hinziehende, elf Stunden lange Reihe von Schanzen und Wällen) bei gleichzeitiger Umgehung dieser Befestigungen im Osten durch die Preußen herbeigeführt werden. Demgemäß rückten die Österreicher auf das Dauewerk los, gingen die Preußen (bei Arnis) über die Schlei; aber die Dänen entzogen sich im Gesühl ihrer Schwäche durch schleuniges Verlassen der Wälle der Umklammerung und suchten Schutz in den starken Festungswerken von Düppel. Während nun die Österreicher in Jütland, das eigentliche Feindesland, eindrangen und unter sieghaft bestandenen Kämpfen bis an den Limfjord gelangten, schritt Prinz Friedrich Karl zur Belagerung von Düppel. Ein heißes, mehrwöchentliches Ringen begann. Am 18. April erfolgte der Sturmangriff auf die Schanzen, der Erstürmung der mit feltenem Mute und wahrer Verachtung des Todes ausgeführt Schanzen wurde. Am Abend des an Verlusten, Ruhm und Ehren reichen Tages 18' 24'nl 1864' befanden sich die Preußen im Besitz der Schanzen, waren die Dänen auf die Insel Alsen zurückgeworfen.

6. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 214

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
214 X Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederaufrichtung des Deutschen Kaisertums. 8. Nun berief das um Dänemark besorgte England die fünf Großmächte zu einer Konferenz nach London. Während des von der-felben erwirkten Waffenstillstandes (12. Mai bis 26. Juni) sollte der Friedenszustand geschaffen werden. Die Verhandlungen scheiterten an der Haltung der dänischen Regierung, die sich der Vereinigung Schleswig-Holsteins zu einem selbständigen, durch Personalunion mit Dänemark verbundenen Herzogtum beharrlich widersetzte, ^omit ging die Konferenz ohne Ergebnis auseinander und der Krieg wurde weiter geführt. Wiederum kam es zu einer glänzenden Waffentat, welche die Dänen von der Illusion befreite, daß sie auf ihren Jsfft Inseln unangreifbar seien. In der Nacht vom 28. auf den 29. Juni Ium 1864. setzten die Preußen unter dein General Herwarth von Bitten- feld auf Booten nach der Insel Alsen über und verjagten den Feind auf seine Schiffe. Da um die nämliche Zeit die verbündeten Lrnppen bis an die nördlichste Spitze Jütlands, den Ottensund, vordrangen, so zeigte sich endlich Christian Ix. bereit, in direkte Ver- handlungen mit Österreich und Preußen einzutreten. Dieselben kamen 0itdber5i864c am ^0- Oktober im Wiener Frieden zum Abschluß. Dänemark entsagte allen Ansprüchen aus die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg zu gunften der Sieger und erkannte im voraus alle Verfügungen an, die diese über das zukünftige Geschick jener Länder treffen würden. B. Die Miederdegründung der deutschen ©inljeit 1866—1871. § 138. Der Deutsche Krieg 1866. 1. Die längst von allen Deutschen herbeigesehnte Befreiung der nordischen Brüder vom dänischen Druck war vollzogen, eine endgültige Entscheidung aber über deren ferneres Geschick noch lange nicht getroffen. Die Lösung der Frage, was jetzt mit den Herzogtümern geschehen solle, stieß vielmehr auf große Schwierigkeiten, ja sie führte zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen den Mächten, die eben durch gemeinsames Vorgehen den ersten größeren Erfolg in der ans-Osterreichs und wärtigen Politik feit 1815 erreicht hatten. Die Ursache davon lag i^m Hinbli/'auf in der Verschiedenheit der Ziele, welche die beiden Großmächte die Herzogtümer. auf die Herzogtümer verfolgten. Österreich erstrebte

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 120

1888 - Erlangen : Deichert
120 Vn. Das Knigreich u. der deutsche Bund 1813 (1815)-1864 (1866). Pfalz gelang es der Revolutionspartei, welche in Baden ihren Mittelpunkt hatte und Deutschland zur Republik machen wollte, vorbergehend den Sieg zu erringen (Mai 1849). Die Ruhe konnte dort wie in Baden erst durch das Einschreiten preuischer und bayerischer Truppen wieder hergestellt werden. Es waren insbesondere drei Fragen, welche zu gleicher Zeit Deutschland und Bayern aufregten: die schleswig-holsteinische Frage, die deutsche Verfasfungsfrage und die Frage in Bezug auf die Verfassung der einzelnen Lnder. Der eben zur Regierung gelangte König Friedrich Vii. von Dnemark, welcher auch Herzog von Schleswig und Holstein war, wollte die alten Rechte dieser Herzogtmer beseitigen und zugleich die Nachfolge daselbst dem Prinzen Christian von Glcks-brg zuwenden, einem Prinzen, welcher nach dem Erbrechte wohl im Knigreiche, aber nicht in den Herzogtmern folgen durfte. Hier hatte Herzog Friedrich von Augustenburg das nhere Recht. Als die Herzogtmer gegen die Gewalttaten der Dnen sich erhben, stand das ganze deutsche Volk und namentlich auch Bayern und sein König zu ihrer Sache. Allein trotz mancher Siege, wie der Preußen beim Danewerk 1848, der Bayern und Sachsen bei Dppel 1849, der Prenen und Schleswig - Holsteiner bei Kolding, wichen doch die deutschen Gromchte vor den Drohungen des Auslandes zurck und so vermochten die Danen bei Friede-ricia und im folgenden Jahre bei Jdstedt der die Schleswig-Holsteiner zu siegen und einen Frieden zu erlangen, der die Herzogtmer ihrer Willkr preisgab 1850. Dem allgemeinen Verlangen nach einer Umnderung der Verfassung Deutschlands zu entsprechen, hatten die Regierungen die Wahlen zu einem deutschen Parlamente in ihren Lndern ausgeschrieben. Dieses trat am 18. Mai 1848 in Frankfurt am Main zusammen, setzte an die Stelle des Bundestages den Erzherzog Johann von sterreich als Reichsverweser, beriet der die Grundrechte des deutschen Volkes lind beschlo die Wiederherstellung des deutschen Kaisertums. Allein der König von Preußen wies die ihm dargebotene Krone zurck, weil die Zustimmung der

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 126

1888 - Erlangen : Deichert
126 Viii. Bayern und das deutsche Reich. die anderen einen groen Teil ihres Gebietes oder lang gebte Vorherrschaft verloren, andere sich zu ungeahnter Macht empor-schwangen, war auch Bayern mehr als einmal schwer gefhrdet. Es war nicht leicht fr einen jungen Herrscher, im Kampfe der Parteien, in der Verwirrung der ffentlichen Meinung den rechten Weg zu finden. Doch als die siebenjhrige Erschtterung eines groen Teils von Europa mit der Neugeburt des deutsche Reiches geendet hatte, da war auch fr Bayern eine angesehene und ehren-volle Stellung erungen. Diese mit herbeigefhrt zu haben, ist ein wesentliches Verdienst Ludwigs Ii., in dessen Hand wiederholt eine folgenschwere Wahl gelegt war. Da sich Dnemark geweigert hatte, diednisch-schleswigische Verfassung aufzuheben, so waren die sterreicher und Preußen am 1. Februar 1864 in Schleswig eingerckt. Nachdem die fter-reicher am Danewerk gesiegt und die Dnen von hier aus sich hinter die Dppeler Schanzen geflchtet hatten, wurden auch diese von dem Prinzen Friedrich Karl von Preußen erstrmt, und als ein Waffenstillstand und die Verhandlungen der europische Gromchte bei der Hartnckigkeit Dnemarks nicht zum Frieden gefhrt hatten, die Insel Alsen erobert und ganz Jtland besetzt. Jetzt bat Dnemark um Frieden. Es mute zu Wien die Her-zogtmer an Preußen und sterreich abtreten. Der deutsche Bund war bei den Friedensverhandlungen absichtlich nicht znge-zogen worden. In demselben Jahre waren Bayern und die Mittelstaaten gezwungen, auch in einer anderen wichtigen Angelegenheit sich der Politik Preuens zu fgen. Preußen hatte, da die deutsche Industrie hinreichend erstarkt schien um die Konkurrenz des Auslandes ertragen zu knnen, im Sinne des Freihandelssystems mit Frankreich einen Handelsver-trag im Namen des Zollvereins abgeschlossen. Diesen Ver-trag wollten die Mittelstaaten nicht anerkennen, weil sterreich in wirtschaftlicher Hinsicht dadurch noch weiter von Deutschland getrennt und Preuens politischer Einflu in demselben Mae erhht werden mute. Nun aber kndigte Preußen den Zoll-

9. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 230

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
230 96. Die neuere deutsche Geschichte. Vii. Periode, 18061871. untersttzte Preußen die Ansprche des Herzogs von Augustenburg; preuische und andere deutsche Bundestruppen rckten in Holstein ein und drangen nach dem Siege des preuischen Generals Wrangel bei Schleswig (23. April 1848) bis nach Jtland vor, während die Dnen die Ksten Norddeutschlands blokirten. Da nun auch England, Schweden und Rußland Preußen bedrohten, sah sich dasselbe zum Waffenstillstand von Malmoe genthigt (26. Aug. 1848), nach welchem die Herzogthmer durch eine von Preußen und Dnemark gemeinschaftlich eingesetzte Regierung verwaltet werden sollten. Die Unzufriedenheit mit diesem fr Deutschland wenig ehrenvollen Waffenstillstnde, der den im deutschen Parlamente heftig debattirt wurde, fhrte die Septemb ergr u el zu Frankfurt herbei: die schndliche Ermordung des Fürsten Lichnowskh und des Generals Auers Wald durch den Pbel (17. Sept. 1848). b. Als die Dnen im Mrz des folgenden Jahres (1849) den Waffenstillstand kndeten, rckten die Deutschen aufs neue in Schleswig ein. Bei Eckernfrde (5. April 1849) wurden dnische Kriegsschiffe durch deutsche Truppen besiegt und durch bayerische und schsische Trup-Pen die festen Dppeler Schanzen (feit 1873 Wrangel-Schanzen" genannt), gegenber der Insel Alsen, erstrmt (13. April 1849). Die junge schleswig-holsteinische Armee unter dem preuischen General B o-n in siegte bei der jtischen Grenzstadt Kolding (20. April) und ver-folgte den Feind bis vor die Festung Fridericia, wo sie jedoch nach blutigen Kmpfen von den Dnen zum Weichen gebracht wurde. Die Preußen aber fchloffeu zu Berlin einen Waffenstillstand (10. Juli 1849) und das Jahr darauf im Namen des Bundes Frieden mit Dnemark (2. Juli 1850), wodurch Schleswig und Holstein ge-trennt und Dnemark die Bewltigung des Widerstandes der Schles-wig-Holsteiner berlassen wurde. c. Die Schleswig-Holsteiner, untersttzt von deutschen Freiwilligen, fhrten nun unter dem ehemalig preuischen Generallieutenant Wil-lisen den Krieg allein fort (Jnli 1850 bis Januar 1851). Aber bei Jdstedt (24. und 25. Jnli 1850) wurden sie von den Dnen ber-wunden und durch die nach einem Bundesbeschlu in die Herzogth-mer eingerckten sterreichischen Truppen zur Einstellung der Feindse-ligkeiten gegen Dnemark gezwungen, worauf dann im Londoner Protokoll (8. Mai 1852) die europischen Gromchte den Prinzen Christian von Glcksburg mit Ausschlieung der lteren Linie Sonderburg-Angnstenburg (s. . 64, 12) als Erben und Nachfolger des kinderlosen Friedrich Vii. fr die gesammte dnische Monarchie er-klrten. In den folgenden elf Jahren erreichte der Druck der Dnen gegen deutsche Gestimmtg und deutsches Wesen in den Herzogtmern, welche die Londoner. bereinkunft nicht anerkannten, seinen hch-sten Grad.

10. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 231

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Die Zeit des deutschen Bundes. Iii. Die Kriege wegen Schleswig-Holsteins. 231 2. Nach dem Tode des Knigs Friedrich Vii. (14. Nov. 1863) erneuerte Christian Ix. den Versuch, durch Verkndigung einer neuen, schon von Friedrich Vii. vorbereiteten Verfassung fr die dnische Ge-sammtmouarchie Schleswig in Dnemark einzuverleiben. Ganz Deutschland erklrte sich dagegen. Zugleich suchte der Erbprinz Fried-rich von Augustenburg, dessen Vater ans seine Anrechte verzichtet hatte, sein Recht auf die Herzogtmer geltend zu machen. Die bei-den Gromchte Preußen und Oesterreich erachteten sich durch das Londoner Protokoll fr gebunden und wollten nicht fr die Ansprche Friedrichs eintreten, obwohl das deutsche Volk, besouders Bayern, das Recht der Herzogtmer und des Herzogs Friedrich laut anerkannte. Auf Preuens und Oesterreichs Antrag erklrte sich jedoch der deutsche Bund gegen die Einverleibung Schleswigs in Dnemark und zugleich fr eine Bnndesexecntion gegen Dnemark, womit aber Christian Ix. als Landesfrst der Herzogthmer anerkannt war. Nun rckten Han-noveraner und Sachsen in die zum Bunde gehrigen Herzogthmer Holstein und Lauenburg ein (Dezbr. 1863). In Holstein zeigten sich die Dnen fgsam. Da sie sich aber weigerten, die Novemberversaf-snng aufzuheben und auf die Einverleibung Schleswigs zu verzichten, rckte ein sterreichisch - preuisches Heer (unter dem sterreichischen Ge- 1864 neral von Gablenz und dem preuischen Prinzen Friedrich Karl, xareach-r beide unter dem Oberbefehl des achtzigjhrigen Feldmarschalls Wr an gel), fy^9eu^r3tcu obwohl der Bundestag gegen das eigenmchtige Vorgehen der Gro-mchte protestirte, in die' Herzogthmer ein und berschritt am 1. Febr. 1864 die Eid er, den Grenzstu zwischen Holstein und Schleswig. Whrend dann die Preußen im Osteu der die Schlei vorrckten, nahmen die Oesterreicher im Westen das Dannewerk, und bald wa-reu die Dnen aus Schleswig vertrieben. Nachdem die Preußen uu-ter dem Prinzen Friedrich Karl die festeste Stellung der Dnen, die Dppel er Schauzeu, erstrmt (18. April 1864) und nach den vergeblichen Londoner Friedensverhandlungen unter Her Warth von Bittenfeld den khnen Uebergang nach der Insel Alsen (28. und 29. Juni) bewerkstelligt hatten, fiel anch Jtland in die Hnde der Verbndeten. Durch diese Unflle bewogen, bot Dnemark den beiden Gromchten den Frieden au, der zu Wien den 30. Oktbr. 1864 abgeschlossen wurde. Durch denselben entsagte der König von Dnemark allen seinen Ansprchen aus die Herzogthmer Schleswig, H o l st e in und L a u e u b u r g zu Gunsten der beiden verbndeten Mchte, die daselbst eine preuisch - sterreichische Landesre-gierung errichteten. Gem der Gasteiner Convention (14. Aug. 1865) bernahm Oesterreich die Verwaltung von Holstein, Preußen die von Schleswig, während die Ansprche des Herzogs Friedrich von Angn-stenbnrg unbercksichtigt blieben; Lauenburg aber gieng in den al-
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